Sprachen

Arabisch ist eine Weltsprache und wird insgesamt von ca. 300 Millionen Menschen ge­sprochen, wobei ca. 240 Millionen als Muttersprachler einzuschätzen sind. Sie ist eine der sechs Amtssprachen der Vereinten Nationen.


Mit mehr als 80 Millionen Menschen ist Ägypten das Land mit den meisten arabischen Muttersprachlern, gefolgt von rund 32 Millionen Algeriern, einer etwa ebenso großen Einwohnerzahl in Marokko, 

ca. 29 Millionen Irakern, 27 Millionen Bewohnern in Saudi-Arabien, 20 Millionen Syrern usw.


Die gesprochenen Formen des Arabischen sind von Land zu Land oder von Sprachgebiet zu Sprachgebiet unterschiedlich. Demgegenüber ist das Schriftarabisch sehr einheitlich, und es hat sich auch ein ge-

sprochenes Standardarabisch entwickelt, das auf dem klassischen, schon im Koran verfassten Arabisch beruht. Mit Standard ist hier aber nicht so sehr das Hocharabische gemeint, als vielmehr Gemeinsamkeiten des Wortschatzes, der von Region zu Region vor allem im Hinblick auf Gebräuchlichkeit häufig abweicht.


Es ist dabei zu betonen, dass Dialektgrenzen im arabischen Sprachraum keineswegs den national-

staatlichen Grenzen folgen, sondern häufig in diesen überschreitenden, einander überlappenden Bevölkerungsgebieten liegen. Die normierende Leistung der Schule für die Kommunikationsfähigkeit der Arabisch sprechenden Menschen in vielen Ländern und weiträumigen Gebieten kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.


Im arabischen Sprachraum hat sich eine Schriftkultur ausgebildet, an die auch berühmte Dichtungen erinnern, die zum Teil aus vorislamischer Zeit stammen und neben dem Koran die Liebe zur Sprache belebten und weiterhin beleben. Das Memorieren und Auswendiglernen von bedeutenden Texten ist bis heute ein typisches und beachtliches Bestreben unter Arabisch sprechenden Menschen und wird keineswegs nur unter den Gebildeten gepflegt.


Darüber hinaus ist ans Arabisch als jahrhunderte alte Verwaltungssprache oder an das klassische Arabisch als die Sprache von Medizin, Mathematik und Philosophie zu denken. Als bedeutende arabische Lehnworte im Deutschen sind Worte wie Algebra, Alkohol, Almanach, Arsenal, Azur, Elixir, Havarie, Karaffe, Laute, Magazin, makaber, Marzipan, Matratze, Tarif, Zenith oder Ziffer zu nennen. Daran wird die Wichtigkeit und lebendige Gegenwart des Arabischen vollends deutlich.

Die von den meisten Menschen gesprochene Sprache ist mit insgesamt ca. 1,3 Milliarden Menschen das Chinesische, wobei die Volksrepublik China den größten Anteil daran hat. Das Hochchinesische (auch Mandarin genannt) schlägt nämlich mit 875 Millionen Sprechern am meisten zu Buche, aber auch das Wu (80 Mio.), Kantonesisch (70 Mio.) und Ming (60 Mio.) sind nennenswert, gefolgt von anderen regionalen oder mit dem Chinesischen verwandten Sprachen in der Volksrepublik. Außerdem ist Chinesisch in der Republik China (Taiwan) beheimatet, in der allerdings nur etwa 23 Millionen Personen leben.


In Indonesien bilden Chinesen mit rund 8 Millionen Einwohnern keine allzu große Sprach­gemeinschaft unter den insgesamt 240 Millionen Bewohnern dieser Inselstaaten. 6,6 Millionen Chinesen leben in Malaysia. In Singapur stellen mit ca. 3,7 Millionen Einwohnern die Chinesen dagegen die größte dort lebende Bevölkerungsgruppe (ca. 77%) dar, aber absolut gesehen sind dies verhältnismäßig wenige Muttersprachler bzw. Sprecher. - Übrigens leben auf den Philippinen nur ca. 130000 Chinesen, im Chinatown von New York City, also der größten chinesischen Gemeinschaft in den USA, dagegen immerhin ca. 300000 chinesisch sprechende Personen.


Chinesisch ist eine sehr alte Sprache, in der einer infolge von Homonymien bzw. gleichklingenden Wortwurzeln wenig differenzierten Lautsprache eine komplexe Schriftsprache gegenübersteht. Aufgrund der wichtigen Rolle der Wortwurzeln wird in der Sprachwissenschaft auch von Monosyllabismus gesprochen. Tonhöhe und Betonung geben den Worten in erster Linie ihre Bedeutung, so dass die Erlernung der chinesischen Sprache vor allem für Europäer recht schwierig ist. Zur Klärung, was im Einzelfall gemeint ist, wird das Verständnis schwieriger Bedeutungen wie z.B. abstrakter Begriffe allerdings auch von Muttersprachlern gelegentlich durch das Aufschreiben von Schriftzeichen erleichtert.


Die chinesische Schriftsprache enthält verschiedene Typen von Zeichen und ist recht bildhaft, d.h. sie kann „etymologisch“ auf Bildzeichen zurückgeführt werden. Es handelt sich dabei um eine Wortschrift: jeder Begriff wird durch ein oder einige wenige Zeichen repräsentiert. Man unterscheidet zwischen einfachen und zusammengesetzten Zeichen, aus Lauten zusammengesetzten Zeichen und komplexeren Bildzeichen, von denen es ca. 50000 gibt. Um das Erlernen der chinesischen Sprache für die eigene Bevölkerung und insbesondere für ausländische Kontakte zu erleichtern, hat man vor allem im Rahmen der Kulturrevolution die sogenannten Kurzzeichen eingeführt, vereinfachte Formen traditioneller Langzeichen. Doch war dies keineswegs unproblematisch und trägt – je nach Ansprüchen an Komplexität – zu Verwirrung bei. Noch 2009 wurde eine neue Liste von mehr als 8000 Schriftzeichen vom chinesischen Bildungsministerium veröffentlicht.


Schon das zeigt, wie schwierig es für einen Europäer ist, Chinesisch zu erlernen. – Natürlich ist es auch für Chinesen selbst schwer, ihre Sprache und insbesondere die Schriftsprache korrekt zu beherrschen. Man schätzt, dass eine studierte Person korrekte Kenntnis (also schriftliche und mündliche Ausdrucksfähigkeit) in/ von 5000 Zeichen hat, wobei ca. 2000-2500 genügen, um eine Zeitung lesen zu können. Übrigens existieren viele Lehnwörter vor allem im Bereich Technik, abstrakte Begriffe und moderne Kultur, die aus dem Griechischen, Lateinischen oder späteren europäischen Sprachen in das Chinesische Eingang gefunden haben.

Nimmt man nur die Bevölkerungszahl der in der Bundesrepublik Deutschland, in Österreich und in der deutschsprachigen Schweiz ansässigen Bürger als Basis, so kommt man auf rund 95 Millionen Menschen, die deutsch sprechen. Hinzu kommen Belgien (u.a. Amtssprache), die Niederlande, Frankreich (der Elsass), Luxemburg (u.a. Amtssprache), Italien (Südtirol – u.a. Amtssprache), Liechtenstein (ausschließliche Amtssprache) als Länder, in denen Deutsch gesprochen wird oder das Potential dazu vorhanden ist. Außerdem sind unter anderem deutschsprachige Gebiete in Ungarn („Donauschwaben“), Rumänien (Siebenbürgen und dem Banat), der ehemaligen Tschechoslowakei, Polen, Russland, Kasachstan, sowie Namibia (ehem. Deutsch-Südwestafrika), USA, Kanada, Argentinien, Paraguay, Brasilien und Australien zu nennen.


Insgesamt handelt es sich demnach um ca. 10 bis 25 Millionen Menschen, die außerhalb von Deutschland, Österreich und der Schweiz deutsch sprechen. Auf der Rangliste der Häufigkeit der gesprochenen Sprachen teilt Deutsch mit Französisch etwa den 10. Platz.


Sprachgeschichtlich war die deutsche Sprache sowohl hinsichtlich der Vokale als auch der Konsonanten großen Veränderungen unterworfen, die sich auch in Unterschieden der Aussprache in verschiedenen Landesteilen bemerkbar machen. Das im Südwesten gesprochene Deutsch enthält z.B. noch alemannische Einflüsse, wie sie auch im Schwyzerdütsch vorherrschen. Helligkeit und Dunkelheit von Vokalen, die Bindung mit anderen Vokalen oder Verkürzung verschiedener Vokale zu einem einzigen Laut sind hier gegenüber mittel- und norddeutschen Dialekten charakteristisch. Ähnliches gilt für die Sprechweise in den Gebieten Bayerns.


Das Standarddeutsch, auch Hochdeutsch oder Schriftdeutsch genannt, entspricht dem Bestreben einer überregional einheitlichen Verständigung, die sich zunächst in Formen der Anforderung des öffentlichen Verwaltungs- und Schulwesens darstellt. Es ist wichtig hervorzuheben, dass die Bemühung um Vereinheitlichung der Sprache in Deutschland keine gesetzliche Aufgabe ist, wie z.B. in Frankreich, sondern eher von unabhängigen Instituten, aus journalistischer oder verlegerischer Arbeit erwächst wie z.B. dem Institut für deutsche Sprache oder dem Duden-Verlag.


Veränderungen der Sprache und die Häufigkeit bestimmter Worte in den Medien werden von Fernsehen und Presse mit Aufmerksamkeit verfolgt, und auch die berühmte Rechtschreibreform war eine von Ämtern und Parteien unabhängige Bemühung, häufig gemachte Fehler vermeiden zu helfen. - Das „beste Hochdeutsch“ wird nach verbreiteter Auffassung übrigens in Hannover und Umgebung gesprochen, wobei „beste“ bedeutet, dass die Aussprache den schriftlichen Normierungen am nächsten kommt. Interessanter Weise hatte diese aus der Perspektive von Sprachnormierung ehrenvolle Rolle bis zum frühen 20. Jahrhundert das „Prager Hochdeutsch“.


Der Wortschatz des Deutschen ist sehr umfangreich und hat als solche traditionell große Aufmerksamkeit erregt – nicht zuletzt durch die enormen Bemühungen, die im Grimmschen Wörterbuch zutage treten. Der Wortschatz enthält viele griechische, lateinische und französische Elemente, die natürlich vor allem durch etymologische Arbeit bemerkt werden.


Übersetzungen ins Deutsche sind je nach Komplexität und Fach eine professionelle Aufgabe, die die Besonderheiten des jeweiligen Gebietes beachten müssen. Professionelle Übersetzer haben z.B. das „Behördendeutsch“ im Ohr und können daher Texte für amtliche Zwecke sehr gut übersetzen. Auch Texte in medizinischen, technischen und geschäftlichen Zusammenhängen lassen sich von erfahrenen Fachübersetzern gekonnt ins Deutsche übertragen.

Laut einer Studie der Europäischen Union aus dem Jahre 2005 beherrscht allein in Europa 51% der Bevölkerung die englische Sprache - Muttersprachler eingeschlossen. Nimmt man die übrige Weltbevölkerung hinzu, ergibt sich eine noch weitere Verbreitung. Englisch als Weltsprache ist also sehr vielen Menschen geläufig. Aber wenn es um bestmögliche Korrektheit in schriftlichen und fachspezifischen Zusammenhängen geht, sind die Arbeit und Erfahrung professioneller Übersetzer gefragt.


Englische Originaltexte entstammen infolge der enormen Verbreitung der englischen Sprache oft aus der Hand von Nicht-Muttersprachlern. Gerade wenn es sich dabei gelegentlich um Pidgin-Englisch, also um eine vereinfachte Sprachverwendung, handelt, Englisch zu sprechen oder zu schreiben: Die ursprüngliche und tatsächliche Absicht des Autors zu erkennen, ist die notwendige Basis einer gelungenen Übersetzung.


Was viele nicht wissen: Das Englische gehört zu den Germanischen Sprachen. Dies bedeutet, trotz der vielen lateinischen Elemente, dass die romanischen Sprachen mit dem Englischen keine allzu enge Verwandtschaft in Bezug auf Wortschatz oder Satzbau aufweisen. Feststehende Redewendungen, die sich auch ins Deutsche nicht unmittelbar, d.h. wortwörtlich übertragen lassen, sind sehr häufig, und es ist nicht immer leicht zu beurteilen, in welchen Fällen solche Idiome anzuwenden sind. Auch das Business-Englisch ist ein typischer Bereich, in dem besondere Formulierungen gebraucht werden und professionelle Übersetzer weiterhelfen.

Französisch wird weltweit von weit mehr als 100 Millionen Menschen gesprochen und gilt schon deswegen als Weltsprache. Sie ist aber auch in einem anderen Sinn Weltsprache, wird sie doch häufig als Verwaltungssprache, Sprache des Wirtschaftsverkehrs und als die der Diplomatie verwendet. Neben Englisch ist Französisch sowohl alleinige Arbeitssprache der Vereinten Nationen als auch eine der vier hauptsächlich verwendeten Amtssprachen der Europäischen Union.


Da das Französische eine romanische Sprache ist, fällt es vor allem spanischen und italienischen Muttersprachlern leicht, sich gut in ihr zu verständigen. Die Grammatik des Französischen wird häufig als streng und übersichtlich gelobt. Seine Rechtschreibung ist keineswegs einfach. - So manche Autoren wurden durch französische Übersetzungen ihrer Schriften dadurch überrascht, dass die Übersetzer sie besser verstanden haben als sie sich selbst. Ob solche Erfahrungen auf die persönlichen Fähigkeiten der Übersetzer zurückzuführen sind oder nur vom „Esprit“ der französischen Sprache beeinflusst waren, ist eine weiter gehende sprachphilosophische Frage.


Fest steht: Besondere Bedeutung hat das Französische in vielen Ländern des Nahen Ostens und neben etlichen asiatischen und afrikanischen Staaten besonders in Nordafrika. Bedingt durch den internationalen Verkehr wird - mit der Zunahme von Kommunikation und trotz der internationalen Vormachtstellung des Englischen - die Wichtigkeit der französischen Sprache weiter wachsen.

Italienisch ist in Europa eine wichtige Sprache - nicht nur weil in ihm das Latein noch am wenigsten "verfälscht" fortlebt, sondern auch weil die wesentlichen Anregungen in der Zeit der Renaissance zuerst aus Italien kamen und die Kultur in anderen Ländern förderten. Auch war in früheren Jahrhunderten Italienisch eine bedeutende international verwendete Handelssprache.


Rund 56 Millionen Muttersprachler sprechen Italienisch - außer in Italien selbst auf der zu Italien gehörenden großen Insel Sardinien und in der Italienischen Schweiz (ca. 525.000 Einwohner) und - nicht zu vergessen - im ca. 30.000 Bewohner zählenden Stadtstaat San Marino in der Nähe von Rimini. In Slowenien, Kroatien, Libyen, Somalia und Eritrea wird ebenfalls verbreitet Italienisch gesprochen. Da viele Einwanderer nach Argentinien Italiener waren, ist das Spanisch in Argentinien mit einigen italienischen Elementen vermischt, und über das verbreitete Dialekt Cocoliche in Buenos Aires kann man geradezu als von einer Mischsprache sprechen.


Viele Fachausdrücke in den Bereichen Technik, Architektur und Design sowie im Finanz- und Börsenwesen sind italienisch und werden ohne, dass man sich dessen bewusst ist, heute noch in etlichen Sprachen verwendet. Beispielsweise der Ausdruck Bank selbst, Giro, Konto, Agio, Skonto, Valuta, Rabatt, Rendite, Saldo oder Storno, wobei natürlich einige dieser Worte aus dem Lateinischen ableitbar waren und letztlich auf das Griechische zurückgehen. - Umgekehrt enthält das Italienische eine gute Anzahl griechischer, germanischer aber auch arabischer, französischer und spanischer Vokabeln.


Italienisch wird in der Regel recht deutlich betont und kommt dem Lernenden daher gelegentlich als leichter verständlich vor, als andere romanische Sprachen. Die pointierte Aussprache der Hauptvokale verstärkt diesen Eindruck noch. Was die Schriftsprache angeht, hängen Schwierigkeiten beim Übersetzen sehr vom Sprachniveau des zu verarbeitenden Textes ab. Der Fachübersetzer muss, wie in anderen Sprachen, der Bedeutung ebenso wie z.B. dem aus Wortwahl und Ausdruck resultierenden Beiklang gleichermaßen gerecht werden, um eine gelungene Arbeit zu schaffen.

Japanisch wird im Mutterland von fast 130 Millionen Menschen gesprochen, aber auch von hunderttausenden in Brasilien, in den USA und auf den Hawaii-Inseln. Durch ihre Bedeutung als eine der führenden Industrienationen ist auch die Sprache der Japaner international weit verbreitet und im Geschäftsleben verankert.


Die japanische Sprache ist eine agglutinierende Sprache: grammatikalische Elemente wie bestimmte Adjektive und insbesondere Verhältnisworte werden an die Nomen angehängt, so dass längere Wortverbindungen entstehen, die jedoch einen kompletten Satz darstellen.


Die japanische Schrift ist eine mit Zeichen, genauer gesagt, mit Lautzeichen realisierte Schrift. Dabei handelt es sich um die Silbenschriften Hiragana und Katagana. Hiragana wird hauptsächlich für den grammatischen Teil von Sätzen, d.h. für Verhältnisworte, Konjunktive, Hilfsverben, bestimmte Adjektive benutzt und hat runde, geschwungene Formen im Schriftbild.


Als Katagana wird die zweite Form oder Gruppe des japanischen Silbenalphabets bezeichnet. Sie wurde aus chinesischen Lautzeichen entwickelt, und die Zeichen haben dementsprechend spitze oder auch kantige Formen. In der Regel werden Eigennamen, Fremdworte oder Transkriptionen, aber auch die Stammformen von vielen Verben in Katagana geschrieben. Da die Ausspracheregeln die Silben klar vorgeben, ist die Aussprache der in ihnen geschriebenen Worte verhältnismäßig einfach.


Wenn man weiß, dass die Schulkinder zuerst die Hiragana erlernen müssen, dann versteht man, dass schon ein recht ordentlicher Wortschatz mit Hilfe der Katagana realisiert werden kann. Dennoch gibt es in der von verschiedenen Zeichentypen beherrschten, gesprochenen Alltagssprache manchmal problematische Momente, in denen auch Muttersprachler die Zeichen in die Luft „malen“, um für völlige Eindeutigkeit zu sorgen.


Als höchste Stufe der Zeichenkomplexität stehen die Kanji-Schriftzeichen für Worte, die Nomen, Verben oder Adjektive sind und vor allem bedeutungstragende Elemente von Texten darstellen. Wissenschaftliche Texte oder wichtige Hintergrundberichte werden Kanji-Zeichen verwenden, einfache Pressemeldungen und Alltagshinweise kommen mit Katagana und Hiragana aus.


Diese Situation macht das Erlernen und die Praxis des Japanischen zu einer interessanten Herausforderung bezüglich Übung, individuelle Bildung und Leistungsbereitschaft. Auch der Übersetzer ins Japanische oder aus dem Japanischen ist davon betroffen.

Niederländisch gehört wie das Englische in die große Gruppe der Germanischen Sprachen. Das Afrikaans, die Sprache in Südafrika und Namibia seit dem Zeitalter der Kolonialisierung und zum Teil bis heute, ist aus dem Niederländischen hervorgegangen. Das in Deutschland gesprochene Friesische ist mit dem Niederländischen verwandt - ebenfalls das sogenannte "Plattdeutsch", ein am Niederrhein gesprochener Dialekt.


Die Bezeichnung Holländisch steht übrigens nur für die Sprache, die zwar im Westen der Niederlande tatsächlich gesprochen wird, aber in der deutschen Umgangssprache fälschlich oft als Synonym für das Niederländische insgesamt benutzt wird. Als Standardsprache - und damit als offizielle Sprachbezeichnung für die gesamte Niederlande - gilt aber das Niederländische. Es handelt sich dabei um das Flämische, das in den Niederlanden seit dem 19. Jahrhundert als Niederländisch bezeichnet und überwiegend im belgischen Flandern gesprochen wird. Wenn von Niederländisch als Standardsprache die Rede ist, meint man hauptsächlich die Schriftsprache, auf die es bei Übersetzungen ankommt.


Rund 25 Millionen Menschen sprechen weltweit niederländisch: etwa 22 Millionen davon in den Kernländern, die übrigen hauptsächlich in Suriname und Teilen Guyanas (ehemals "niederländisch Guayana"), auf den ABC-Inseln Aruba, Bonaire und Curaçau, in Indonesien sowie in Neuguinea.


Die Grammatik ist häufig etwas einfacher als im Deutschen wie z.B. am Gebrauch des Kasus/ der Fälle zu sehen ist: sie werden vergleichbar mit dem Französischen durch Präpositionen/ Verhältnisworte umschrieben oder sind wie im Englischen in feststehenden Wendungen integriert.


Die Aussprache des Niederländischen folgt recht konsequent der Schreibweise. Eine Vielzahl von Vokabeln werden ähnlich wie im Deutschen geschrieben und haben auch die gleiche Bedeutung. Einige Worte klingen zwar dem Deutschen ebenfalls ähnlich, aber die Bedeutung weicht jeweils ab. Häufig sind diese Ausdrücke in veralteten Formen der deutschen Sprache vorhanden und daher sprachgeschichtlich sehr interessant.

Portugiesisch wird – wie auch die anderen „Weltsprachen“ – infolge des Zeitalters der Kolonialisierung weltweit von sehr vielen Menschen gesprochen. Man schätzt ihre Zahl auf rund 200 Millionen, von denen die Bevölkerung Brasiliens mit rund 190 Millionen einen gewaltigen Anteil einnimmt. Portugiesisch ist auch Amtssprache in Angola, den Kapverdischen Inseln, Osttimor, Guinea-Bissau, Mosambik, São Tomé und Príncipe und neben dem Chinesischen in der heute zur Volksrepublik China gehörenden Halbinsel Macao.


Das Portugiesische hat ihre Wurzeln im Galicischen, im nordwestlichen Teil Spaniens. Sprachgeschichtlich ist die Ähnlichkeit mit Spanisch groß, aber viele Vokabeln und vor allem die Ausspracheregeln weichen infolge der Einflüsse aus den übrigen romanischen Sprachen und einigen arabischen Elementen von der Sprache des Nachbarn überraschend stark ab.


Das Portugiesische hat infolge von Doppelvokalen (Diphtongen) und verschiedenen Nasallauten einen für viele Menschen recht angenehmen Klang, der sich sehr vielseitig in den traditionellen Gesangstücken der Fados in Portugal und noch vielfältiger in der brasilianischen Vokalmusik bekundet.


Die brasilianische Aussprache ist für den ungeübten Ausländer leichter zu verstehen als das ursprüngliche „klassische“ Portugiesisch, in dem Anlaute und Endsilben etwas verschluckt werden müssen. Natürlich hat das brasilianische Portugiesisch mit seinen indianischen und afrikanischen Lehnwörtern inzwischen auch einen gegenüber dem europäischen abweichenden Wortschatz. – Übersetzer sind hier, auch abhängig von ihrer jeweiligen Herkunft, wie in vielen anderen Sprachen sehr gefordert.

Die russische Sprache gehört mit dem Ukrainischem und dem Weißrussischen zu den ostslawischen Sprachen (im Gegensatz zu den westslawischen, Polnisch, Tschechisch und Slowakisch und den südslawischen wie Slowenisch, Serbisch, Kroatisch und Bulgarisch). Für rund 164 Millionen Menschen ist Russisch Muttersprache, und die Gesamtzahl der Russisch sprechenden Menschen (Muttersprachler plus Zweitsprachler) schätzt man auf ca. 280 Millionen.


Das russische Alphabet hat 33 Buchstaben und geht auf das Kyrillische zurück, das wiederum ihre Wurzeln in der rund tausend Jahre alten slawischen Sprache der Ostkirche hat. Die höhere Zahl der Buchstaben gegenüber dem lateinischen Alphabet ist ausschließlich auf Konsonantlaute zurückzuführen, nicht auf eine zusätzliche Zahl von Vokalen (fünf Vokale). Die verschiedenen Konsonanten sorgen außerdem für abwechslungsreichen Sprachklang. Die Aussprache ist durch die jeweilige Wortbetonung gekennzeichnet, wobei der Ton der Vokale die Bedeutung der Worte ebenso wenig beeinflusst wie im Deutschen (nicht-tonale Sprache).


Die russische Grammatik unterscheidet wie die deutsche drei Geschlechter, hat allerdings sechs verschiedene Fälle. Interessanter Weise werden darüber hinaus beseelte Objekte durch besondere sprachliche Formen ausgedrückt. - Die Satzstellung ist weniger streng reglementiert als im Deutschen.


Die Hoch- oder Literatursprache wird auf das Mittelrussische, d.h. auf das Russisch zurückgeführt, das in und um Moskau herum gesprochen wurde bzw. noch heute geläufig ist. Lehnwörter gibt es aus dem Griechischen, Lateinischen, Französischen, Deutschen, aber auch aus dem Englischen, aus skandinavischen Sprachen und dem Finnischen sowie aus einigen Turksprachen.


Russisch ist aus technisch-wissenschaftlichen Zusammenhängen nicht mehr wegzudenken. Darüber hinaus sorgt der Welthandel für die Abfassung vielfältiger Texte in Form von Vertragswerken und Geschäftspapieren.

Schwedisch wird zwar von nicht mehr als rund 8,5 Millionen Menschen gesprochen, ist wegen der schwedisch sprechenden Minderheit in Finnland – neben Finnisch - auch dort offizielle Amtssprache. Darüber hinaus ist es sowohl für Norweger als auch für Dänen recht verständlich. Schwedisch gehört zur großen germanischen Sprachfamilie und ist die Hauptsprache eines für den Welthandel bedeutenden Industrielandes.


Insbesondere aus früheren Zeiten der Sprachentwicklung sind im Schwedischen Lehnwörter aus dem Lateinischen und Dänischen enthalten. Es gibt auch viele deutsche Elemente im Schwedischen, unter anderem was die Wissenschaftssprache betrifft. Im Schwedischen werden zwei verschiedene A-Umlaute und auch das Ö als eigenständige Buchstaben gezählt, so dass dieses Alphabet umfangreicher ist, als das deutsche. Die Lautunterschiede zwischen dem Schwedischen und dem Hochdeutschen sind groß und betreffen viele Laute bzw. Silben.


Infolge einer Reihe von Eigenheiten ist es unangebracht von einer einfachen Grammatik zu sprechen, die mit dem nahestehenden Englischen vergleichbar wäre. Aber manche Ähnlichkeiten im Wortschatz wirken auf deutsche Muttersprachler überraschend und reizvoll – vor allem beim Erlernen der schwedischen Sprache.

Mit seiner weltweit hohen Sprecherzahl von ca. 350 Millionen gehört Spanisch zu den fünf am meisten gesprochenen Sprachen in der Welt. Außer in Brasilien wird praktisch im gesamten Südamerika spanisch gesprochen, sowie in Mittelamerika, Gebieten Nordamerikas, in Asien, insbesondere auf den Philippinen, und im westlichen Teil Nordafrikas.


Man hört häufig die Bezeichnungen „Kastilisch“ (castellano) und „Spanisch“ (español); beides meint jedoch dieselbe Sprache. Die Verwendung der jeweiligen Namen hängt – auch in Mittel- und Südamerika – vor allem von der soziopolitischen Einstellung und Perspektive auf die eigene Sprachtradition der jeweiligen Muttersprachler oder Nationen ab.


Die katalanische Sprache (català) dagegen ist tatsächlich eine selbständige Sprache, die hauptsächlich in Katalanien, d.h. im Nordosten Spaniens gesprochen wird, obwohl sie mit dem Spanischen und Französischen verwandt ist.


Spanisch ist sprachgeschichtlich und damit etymologisch vom Germanischen und in noch stärkerem Maße vom Arabischen beeinflusst. Die Anzahl tagtäglich gebräuchlicher, arabischer Vokabeln und geografischer Namen umfasst insgesamt einige tausend Worte. Im Gegensatz zum Englischen und Französischen entspricht die Schreibweise des Spanischen der Aussprache.


Auch bei Übersetzungen ins Spanische oder aus dem Spanischen ist Erfahrung und Fingerspitzengefühl gefragt, um höchste Treue und ein gutes Verständnis zu gewährleisten.

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